Am Samstag, den 24.6.23 gegen 10.30 Uhr starteten wir von Vent (1895 m) aus: Birgit Wegmann, Janina Schaper, Peter Roth, Thomas Gebert und unser Tourenführer Willi Kleinheinz. Unser Weg führte über das Wilde Männle (3023 m) auf die Breslauer Hütte (2844 m), wo wir übernachteten. Vom Gipfel des Wilden Männle aus konnten wir unser morgiges Ziel, die Wildpitze (Nordgipfel), von der anderen Seite aus betrachten. Unser Auftstiegsweg (der sog. Normalweg) wird auf der uns abgewandten Seite verlaufen.
Am Abend wurde das Wetter immer besser. Für morgen war gutes Wetter angesagt.
Am Sonntagmorgen, den 25.6., gingen wir um kurz nach 6 Uhr los. Uns erwartete ein absoluter Traumtag!
Der Aufstiegsweg führte uns auf den Mitterkarferner, dann recht steil hinauf auf das Mitterkarjoch (3470 m). Dort angelangt machten wir eine kurze Pause, um dann über Taschachferner weiter aufzusteigen. Die letzten ca. 150 Höhenmeter verliefen über die felsige, teilweise vereiste Westflanke (wir behielten die Steigeisen an). Gegen 10.15 Uhr erreichten wir den Südgipfel (3768 m)der Wildspitze.
Auf dem Gipfel war wenig Platz und es ging recht eng zu. Brotzeit konnten wir dort nicht machen. Der Ausblick, klar und wolkenlos, war atemberaubend.
Der Abstieg führte uns wieder über die Westflanke zurück auf den Taschachferner. Wir umliefen nördlich den Hinteren Brochkogel und gelangten gegen 12.15 zum Brochkogeljoch (3423 m). Dort ging es über ein steiles Schneefeld auf den Kleinen Vernagtferner, der uns dann auf den Großen Vernagtferner führte.
Der weitere Weg zur Vernagthütte zog sich. Schließlich kamen wir gegen 15 Uhr dort an und konnten auf der Terrasse den großartigen Tag ausklingen lassen.
Am dritten Tag war eine Hochtour auf den Fluchtkogel mit anschließendem Abstieg nach Vent geplant. Nach dem anstrengenden Tag gestern und der Aussicht heute auch noch heimfahren zu müssen, hatte ich mich entschieden an der heutigen Tour nicht teilzunehmen. Somit konnte ich in aller Ruhe frühstücken und bequem in den Tag starten. Gleich absteigen wollte ich dann aber auch nicht und fragte die Hüttenwirtin, was sie empfehlen würde. Antwort: Die Hintergraslspitze. Immerhin auch 3325 m hoch, aber ohne Gletscher. Ok. Ich ging los. Mit zunehmender Höhe wurde der Berg anspruchsvoller mit einigen Versicherungen und schöner Kraxelei. Es war kein Mensch unterwegs. Doch plötzlich, so auf 3200 m Höhe, ich bog um eine Ecke, saßen da 2 Bergsteiger. Dann erkannte ich sie: es waren Birgit und Peter von meiner DAV-Gruppe. So ein Zufall! Meine DAV-Gruppe hatte den Aufstieg zum Fluchtkogel abgebrochen, da das Wetter etwas schlechter wurde und vor allem, weil es sehr windig war, und hatte sich entschieden ebenfalls auf die Hintergraslspitze zu steigen. So klein ist die Welt! Willi und Janina waren auf dem Weg zum Gipfel. Ich beschloss bei Birgit und Peter zu bleiben, bis Willi und Janina zurückkamen.
Der gemeinsame Abstieg führte uns wieder zur Vernagthütte, von wo wir nach Vent abstiegen.
In Vent setzten wir uns noch in ein Restaurant, um dort die schönen Tage ausklingen zu lassen.
Wir waren eine sehr harmonische Truppe und hatten viel Spaß. Und Willi war – wie immer – ein ausgezeichneter und professioneller Führer.
Leitung: Willi Kleinheinz, Bericht: Thomas Gebert