1. Tag: Anreise – Wolfendorn
Wer am Brenner aussteigt, denkt nicht gerade an Skitour. Grau ist die vorherrschende Farbe – Straßen, Schienen, Lagergebäude. Ein Abzweig in Richtung Gasthaus Brennerwolf, von dem wir unsere 1. Skitour des Wochenendes, den „Wolfendorn“, starten, bringt uns in die Natur. Zunächst schmuggeln wir uns trotz der geringen Schneelage entlang des Forstwegs durch den Wald bis zur Luegeralm. Wir sind erstaunt – noch keine Spur im frisch gefallenen Schnee – Juhuuuu! Immer wieder blitzt die Sonne durch und ermöglicht spannende Aus- und Einblicke. Wir spuren steiler werdend zunächst durch Lerchenwald, dann über den waldfreien Kessel der Luegeralm bis zur Geländekante. Nun geht es über weite Flächen, dann linksquerend bis unter den steilen Gipfelhang. Wir laufen im aufziehenden Nebel zum Gipfel. Die Abfahrt erfolgt zunächst entlang der Aufstiegsspur ohne Sicht. Wir haben Glück – auf halber Höhe lichtet sich der Nebel! Jetzt können wir in die unverspurten Hänge mit einer perfekten Neuschneeauflage einfahren. Das macht Spaß! Ein landschaftlich, wetter- und schneetechnisch variantenreicher Einstieg in unser Wochenende. Der Abend endet mit einem entspannten Saunagang und reichhaltigem Essen im Hotel Erna in Gossensaß.
2. Tag – Aglsspitze
Heute gilt es gut 1.800 Höhenmeter und insgesamt fast 20 km Strecke zu bewältigen. Unser auserwähltes Ziel ist die Aglsspitze im Pflerschtal. Das wolkenlos schöne Wetter und die entsprechend frühlingshaften Temperaturen motivieren uns. Über den schneebedeckten Forstweg gehen wir zur Ochsenalm und weiter durch eine Schlucht. Oben angelangt, ziehen wir die Spur über freie Flächen bis zu einem Sattel – der perfekte Brotzeitplatz, um Energie zu tanken. Danach laufen wir flach weiter über den Feuersteinferner. Schließlich ist die Magdeburger Scharte in Sicht. Dort legen wir unser Skidepot an. Stapfend, mit Pickel und Steigeisen gerüstet, geht es einen ausgesetzten Grat entlang, der zu einem kleinen, roten Gipfelkreuz (3196 m) führt. Oben angekommen genießen wir die atemberaubende Weitsicht auf die umliegenden Berge. Als Wind aufkommt, steigen wir zurück und fahren ab. Im Firn setzen wir unsere Schwünge in den Schnee und finden auch noch Pulver. Ein Teil unserer Gruppe kann gar nicht genug bekommen und steigt nochmals ein Stück auf. Obwohl der untere Teil schon sehr zerfahren ist, blicken wir zufrieden auf eine lange, landschaftlich reizvolle Skitour zurück.
3. Tag – Westliche Schöberspitze
Heute erwartet uns eins aussichtsreiche Skirundtour mit dem imposanten Olperer im Hintergrund. Wir laufen bei strahlender Sonne entlang des Wildlahnerbaches. Dort, wo sich das Tal weitet, steigen wir südseitig nach links querend auf. In einer flachen Scharte (2.540 m) zwischen westlichen und östlichen Schöberspitze schnallen wir die Ski an und erreichen zu Fuß den Gipfel. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast fahren wir in wunderbarem Firn in Richtung Ochsnerhütte ab. Wir steigen zur Kleegrubenscharte auf und fahren nordwestlich ins Tal in Richtung Kaser ab. Dort stehen die zuvor abgestellten Autos bereit. Zum Abschluss dieses sehr gelungen Skitourenwochenendes kehren wir zufrieden gemeinsam ein. Vielen herzlichen Dank an die kreative Tourengestaltung und die gekonnte Tourenführung unserer Guides!
Leitung: Emanuel Hatt