Natürlich auf Tour im Winter

Um Flora und Fauna zu schützen, braucht es die Mithilfe von jedem Einzelnen. Markierungen im Gelände helfen dir dabei, die Ruhe- und Schutzzonen der Tiere zu erkennen und zu beachten.

Wald-Wild-Schongebiete: Wald-Wild-Schongebiete basieren auf Freiwilligkeit. Es handelt sich hierbei zumeist um besonders sensible Bereiche, in denen eine Störung der Wildtiere nicht ohne Folgen bleibt. Hier haben die Bedürfnisse der Tiere und des Waldes Vorrang. Das Skitouren- und Schneeschuhgehen ist dort nicht naturverträglich.

Amtliche Wildschutzgebiete: In Wildschutzgebieten kann das Betreten von Flächen und nichtöffentlichen Wegen zeitweise verboten oder beschränkt werden, soweit es der Schutzzweck erfordert. Flächen, die zum Schutz und zur Erhaltung von Wildarten, zur Wildschadensverhütung oder für die Wildforschung von besonderer Bedeutung sind, können zu Wildschutzgebieten erklärt werden. Das gilt insbesondere für Flächen, auf denen sich das Wild zum Brüten, Setzen oder zur Rast bevorzugt aufzuhalten pflegt, sowie für Bereiche, in denen es gefüttert werden muss.

Im Rahmen der Kampagne “Natürlich auf Tour” wurden rund 500 Aufstiegs- und Abfahrtsrouten an beliebten bayerischen Tourenbergen ausgewiesen; ebenso wie Wald-Wild-Schongebiete, die nicht betreten werden sollen. Diese sind auf den topografischen Karten des DAV aus der Serie “BY”, vor Ort auf Tafeln und Schildern, in Skitourenführern mit dem Gütesiegel “Naturverträgliche Skitouren” sowie unter alpenvereinaktiv.com gekennzeichnet.

Im Oberallgäu wird “Natürlich auf Tour” zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der lokalen Kampagne „Dein Freiraum. Mein Lebensraum.“ umgesetzt. Mithilfe der entwickelten Guidelines lässt sich im Einklang mit der Natur auch indidivueller Sport ausüben und die einzigartige Natur kann trotzdem erhalten bleiben.

Wer eine Ski- oder Schneeschuhtour plant, sollte außerdem die nachstehenden Regeln für naturverträgliche Wintertouren kennen:

  1. Routenplanung: Markierungen und Hinweise der DAV-Kampagne „Natürlich auf Tour“ beachten.
  2. Wetterbericht sowie Lawinenlagebericht sorgfältig checken, da Kälte, Wind und schlechte Sicht das Unfallrisiko stark erhöhen. Plane auch Alternativrouten.
  3. nimm deine komplette Sicherheitsausrüstung mit auf Tour
  4. Schutz- und Schongebiete für Pflanzen und Tiere respektieren, Lärm vermeiden.
  5. Dämmerungsstunden meiden: Für die meisten Tierarten sind die Dämmerungsstunden der Höhepunkt ihrer Aktivität und die Zeit der Nahrungsaufnahme. Hier reagieren sie besonders sensibel auf Störungen. Bitte vermeide in den Nacht- und Dämmerungsstunden unterwegs zu sein.
  6. Wegesperrungen beachten
  7. Umweltschonend anreisen: wenn möglich, ÖPNV oder Fahrgemeinschaften nutzen; nur auf ausgewiesenen Parkplätze parken, keine Zufahrten blockieren.
  8. Eher mehrtägige Aufenthalte statt vieler Tagestouren planen, das gastronomische Angebot vor Ort nutzen.
  9. Jeglichen Müll wieder mitnehmen und recyceln: nimm bitte alles wieder mit ins Tal, je höher wir uns im Gebirge befinden, desto länger dauern die natürlichen Abbauprozesse.