Leitung: Gerald Franz, Vincent Hill; Teilnehmer:innen (alle sehr nett): Michael, Stephan, Nina, Benjamin
Trettachspitze! Da hat hat jede:r eine Geschichte: „Sehnsuchtsberg seit 20 Jahren…“; „Jedes moal schau I in d‘Berg, und denk mir, da will i au mal rauf…“; „Ich hab schon so oft versucht einen heißumkämpften Platz beim DAV zu ergattern, diesmal hab ich am Tag der Anmeldung um 00:01 eine Mail losgeschickt.“ Diesmal hat es geklappt 😉.
Statt wie geplant am Freitag, sind wir Samstagnachmittag auf Tour (Unstimmigkeiten mit der Reservierung). Treffpunkt war 14 Uhr Einödsbach. Neben Gerald Franz als Leiter, war noch Vincent Hill mit dabei, frisch mit der Trainer-C Bergsteigen Lizenz dekoriert (Gratulation!). Wie sich herausstellen sollte, war das entscheidend, da wir so zwei dreier Seilschaften bilden konnten. Nach knapp 3 Stunden Aufstieg waren wir auf der Hütte angekommen. Sonne, Getränke, Stories, Steinböcke… was will man mehr. So schön das Waltenberger-Haus ist, Hüttennächte bleiben unruhig.
Am nächsten Morgen ging es früh raus. Eigentlich war der Regen erst für den Abend vorausgesagt. Morgens dann die Nachricht, dass es wohl schon ab Mittag regnet. Mist. Eine andere, größere Gruppe hat ihre Trettachbegehung daraufhin abgesagt. Wir sind (mehr oder weniger) zügig los. An den Steinböcken vorbei. Übers Schneefeld. Entlang enger, abschüssiger Schotterwege. Von der Märchenwiese ging es zum Einstieg in den Nordostgrat. Da von dieser Seite das schlechte Wetter nicht einsehbar war, sind beide Seilschaften parallel, mit minimaler Sicherung aber möglichst zügig hoch. Eine sehr schöne, griffige Kletterei! Ausgesetzt, ohne Bohrhaken, aber nicht zu schwer, solange man eben den Weg nicht suchen muss und sich auf die Vorsteiger verlassen kann. Gegen 11 Uhr waren wir auf dem Gipfel.
Und ja, die Aussicht von dort oben ist so weitläufig wie es diese markante Spitze verspricht, welche man eben von allen Winkeln der Allgäuer Berge sieht. Aber Zeit zum Verweilen war nicht. Kein Gewitter zwar, aber doch Regen war in Sicht. Eine gute Abseilpiste ist vorhanden, aber eben nicht immer leicht zu finden. Erneut war entscheidend, mit zwei Tourenführern unterwegs zu sein. Das geht deutlich schneller, doch man muss achtsam bleiben. Erst auf der letzten Abseillänge, gegen 12 Uhr, hatte uns der Regen eingeholt. In einer anderen Konstellation hätten wir es nicht vor dem Regen geschafft – vielleicht auch nicht probiert. So aber blieb: „Endlich die Trettach-Spitze“. „Großartig“.
Der steile, 1400 Hm Abstieg über Einödsberg ist zäh, noch mehr bei Regen oder wenn man Abstiege verletzungsbedingt besonders spürt. Letzte Einkehrrunde oder Heim. Danke! Bis zum nächsten Mal.