Bergtour im Lechquellgebirge: Braunarlspitze und Mohnenfluh (16.09.2023)

Am Samstag, den 16.09.23 um 6:30 Uhr trafen wir uns, Markus, unser Tourenleiter, Andrea und ich, ebenfalls Markus, am Immenstädter Park & Ride-Parkplatz zur Abfahrt nach Schröcken. Mit unserem 4. Bergkamerad Konrad sollten wir uns dann in Schröcken treffen.

Die Anfahrt nach Schröcken wurde jäh für ca. eine halbe Stunde unterbrochen, als wir in Mellau von einem Viehabtrieb überrascht wurden. Dies war aber kein Problem; wir parkten die Autos abseits der Hauptstraße, genossen den Zug der Vierbeiner und machten die ersten Fotos. Aber alles bestens – die halbe Stunde Verspätung war nicht ausschlaggebend für unseren heutigen Tagesplan. Am Wanderparkplatz in Schröcken trafen wir dann auch Konrad und die Truppe war komplett zum Abmarsch Richtung Braunarlspitze bei genialem, sonnigem Bergwetter. 3 ¾ Stunden stand auf dem Wegweiser unten im Tal für die Gipfelbesteigung der Braunarlspitze; für Markus war das Ziel Gipfel für 12 Uhr geplant. Dieses Zeitfenster war gut berechnet, denn kurz vor Mittag standen wir auf dem ersten von 3 Gipfeln unseres wunderschönen Wochenendes. Der Weg hinauf war sehr abwechslungsreich. Los ging‘s auf einem breiteren Schotterweg, weiter hinauf dann auf einem Bergsteigerpfad bis wir den Fürggelesattel erreichten. Von dort Richtung Süden wurde es dann alpiner. Mal nen bisschen luftiger, mal Seilsicherungen, bissl kraxeln – alles war dabei bis zum Gipfelkreuz der Braunarlspitze auf 2649 m. Standesgemäß machten wir „on Top“ eine kerige Rast mit Brotzeit und ein gemeinsames Gipfelfoto bei herrlichem Rundumblick über unzählige Gipfel.

 

Weiter ging es dann mit der Überschreitung der Braunarlspitze Richtung Göppinger Hütte. Der Abstieg im oberen Bereich war ebenfalls recht alpin und steil, die Tritte sollten stimmen und auf Steinschlag musste geachtet werden. Auf ca. 2400 m kam der Abzweig zur Göppinger Hütte (2245 m), die wir gegen ca. 14:30 Uhr erreichten. Zu früh, um hier zu verweilen und die Beine hochzulegen. Nach dem Einchecken in unser 4er-Zimmer und nem Getränk stand der Hausberg der Göppinger Hütte, die Hochlichtspitze mit 2600 m, auf dem Programm. Mit leichtem Rucksack ging es in ca. ner ¾ Stunde hinauf zum 2. Gipfel an unserem ersten Tag. Auch hier genossen wir das Gipfelpanorama in vollen Zügen. Rauf wie runter forderte der anspruchsvolle Weg ebenfalls gute Trittsicherheit, die in unserer Gruppe allerdings stets vorhanden war. Nach über 2000 Höhenmetern im Aufstieg war jetzt die Göppinger Hütte die richtige Anlaufstelle für einen schönen Ausklang dieses tollen Tages. Eine urige Hütte mit sehr nettem Hüttenwirt und dazugehörigen Team versorgte uns mit Getränken und einem sehr leckeren „3-Gänge-Menü“. Dazu ein keriger Huigarte an unserem Tisch, somit verging die Zeit bis zur Hüttenruhe wie im Flug. Pünktlich lagen wir in unseren Stockbetten, um die Erholung dieses anstrengenden Tages zu beginnen. Der 2. Tag sollte auch wieder einiges an Wegstrecke bieten, auf die wir wirklich gut erholt und ausgeschlafen sein sollten.

Der Sonntag begann, wie auf einer Berghütte üblich, ziemlich früh. Aufstehen um ca. 6:30 Uhr, Frühstück um 7:00 Uhr. Kontinentales Frühstücksbuffett mit Brot, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, Müsli, Milch, natürlich Kaffee und vieles mehr waren im Angebot. Jeder von uns fand die richtige Grundlagenernährung für die Tour Richtung Mohnenfluh. Gegen 7:45 Uhr war Abmarsch Richtung Osten, bei wieder herrlichem Bergwetter. Der Weg führte erstmal wieder zurück bis zum Abzweig unter der Braunarlspitze. Als erste Gruppe auf dem Weg trafen wir auf ein Rudel Steingeißen mit ihren Kitzen. Der fantastische Anblick wurde von uns allen mit tollen Fotos festgehalten. Abwechslungsreich gings weiter bis zu einem Sattel auf ca. 2400 m. Von dort aus folgten ein paar steilere Passagen bergab Richtung Butzensee. Diesen passierten wir südlich bis zum Aufstieg Mohnenfluhsattel (2315 m). Auch hier war wieder „Picture-Time“ angesagt, als vor uns auf einmal mehrere Steinböcke posierten. Die Tiere waren sehr nah, wir konnten sie prima beobachten und waren fasziniert von diesen Königen der Berge.

 

Am Mohnenfluhsattel angekommen folgte der Aufstieg zum 3. Gipfel an diesem herrlichen Wochenende, der 2544 m hohen Mohnenfluh. Am höchsten Punkt gabs wieder Panoramaaussicht vom allerfeinsten, z.B. unser gestriges Ziel, die Braunarlspitze oder der Widderstein im Norden, die Hochkünzelspitze nordwestlich, der Mehlsack im Süden, um nur ein paar zu erwähnen. Umrahmt von unzähligen weiteren Gipfeln der Lechtaler Alpen und des Lechquellgebirges. Beim Gipfelabstieg begegneten wir einigen Jungs vom Allgäu Outlet Raceteam, die sich an diesem herrlichen Sonntag auch zu einer Trailrunning-Runde in diesem fantastischen Gebiet entschieden. Über den Mohnenfluhsattel gings direkt weiter zum 2119 m hoch gelegenen Butzensee. Dieser ist wunderschön eingebettet zwischen Braunarlspitze und Mohnenfluh. Eine Pause am Gebirgssee nutzte der Markus noch zu einer Abkühlung. Er wollte sich die Gelegenheit für ein kurzes Bad im eiskalten See nicht entgehen lassen. Nach der Rast folgten noch ca. 850 m Abstieg bis zum Ausgangspunkt in Schröcken. Den abwechslungsreichen Jägersteig gings bergab, zunächst bis an den Abzweig Richtung Fürggele/Braunarlspitze auf ca. 1820 m vom Vortag. Weiter dann auf der Aufstiegsroute bis zum kleinen Talort Schröcken auf knapp 1300 m. Dort angekommen waren alle super happy über die tolle Tour bei diesem herrlichem Bergwetter. Ausklingen ließen wir es dann bei Kaffee und Kuchen bzw. Weizen-Getränk in einem Café in Schröcken. Danach gings zurück nach Immenstadt bzw. für Konrad Richtung Schwäbische Alb.

Ein wirklich geniales Wochenende fand seinen Ausklang und alle waren glücklich, dass alles so prima und ohne Komplikationen verlaufen ist.

Vielen Dank an die Gruppe und vor allem an unseren Tourenleiter Markus.

Gruß, Markus Weber

Leitung: Markus Weimert, Bericht: Markus Weber

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